Als Kind begleitete ich meine Eltern oft auf den Oesdorfer Friedhof. Dort waren einige Gräber zu pflegen. In trocknen Sommern ging es abends noch zur Friedhofsrunde (am besten mit eigener Gießkanne), und wenn größere Pflanzaktionen anstanden, schob mein Vater die gut gefüllte Schubkarre durch die Straßen und ich ging stolz nebenher. Durch einen Nebeneingang, vorbei an einem riesigen Komposthaufen zur Linken und gebrochenen Grabsteinen zur Rechten, ging es für uns auf krummen und schrägen Wegen über den für mich immer noch schönsten Friedhof. Das Laub von den Gräbern zu rechen oder Blumen zun pflanzen und am Ende das Werk zufrieden zu betrachten: Das schenkte auf dem Friedhof Ruhe und Frieden.
Morgen denken wir wieder an die Verstorbenen des zu Ende gehenden Kirchenjahres – und an alle, von denen wir bereits Abschied nehmen mussten, die wir geliebt haben und weiter lieben werden. Wir denken an sie, wenn wir an die Gräber treten, und vergießen sicher noch manche Träne. Was mir auf dem Friedhof Hoffnung gibt, ist, dass Gott einmal alle Tränen abwischt, dass er uns erneuert, uns einen neuen Leib schenkt und ewiges Leben. Weil Jesus den Tod überwunden hat. Wer das glaubt, dem schenkt er Frieden. Jetzt schon. Hoffentlich!

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