Bald ist wieder Zeit zum Reifenwechseln. Und es ist nach einer längeren Corona-Pause Zeit für eine Jubelkonfirmation in Wendeburg. Wie passt beides zusammen?
1. Das Wichtigste bei den Reifen ist das Profil. Es muss eine gewisse Tiefe aufweisen, damit der Reifen auf der Fahrt nicht aus der Spur gerät und ins Schleudern kommt. So braucht auch der christliche Glaube ein griffiges Profil, damit er in den unübersichtlichen Kurven eines Lebens Halt und Sicherheit geben kann.
Ist bei einem Reifen das Profil abgefahren, wird jede Fahrt zur Rutschpartie. So trägt auch der Glaube nur, wenn er eine gewisse Tiefe aufweisen kann. Oberflächlicher Glaube ist und macht haltlos. Deshalb heißt Konfirmation vom Wort her Bekräftigung oder Befestigung: Ich bekräftige mit meinem eigenen Glauben, was mir Gott bei meiner Taufe versprochen hat. Ich antworte auf SEIN uneingeschränktes Ja zu mir mit meinem Ja zu IHM. Ich bekenne, dass ich im Glauben bleiben und wachsen will. Ich folge Jesus nach und habe einen Glauben mit Profil. – Hoffentlich haben das unsere Jubel-Konfirmandinnen und -Konfirmanden in den rund 50 Jahren nach ihrer eigenen Konfirmation erfahren, dass ihr Glaube mit Profil ihnen immer den nötigen Halt im Leben gab und gibt. Gerade dann, wenn sonst alles ins Rutschen kommt.
2. Neue Reifen sind so genannten runderneuerten vorzuziehen. Das sagt zumindest die Fachpresse. So ist es auch für den Glauben entscheidend, dass ich nicht unbeteiligt das glaube, was die Menschen vor mir geglaubt haben. Traditioneller Glaube muss zum eigenen Glauben werden. Denn niemand kommt in den Himmel, nur weil seine Oma regelmäßig in die Kirche gegangen (bzw. gerannt) ist. Die Konfirmation ist die Entscheidung jedes einzelnen für oder gegen den Glauben. Für manche jungen Konfirmanden kommt diese Entscheidung zu früh. Sie kann aufgeschoben werden. Zum Beispiel bis zu einem Konfirmationsjubiläum. Aber nicht für immer. Denn irgendwann ist die Zeit abgelaufen. Wie bei der Einladung zu einer Konfirmationsfeier. Am Tag nach der Feier ist es zu spät, sich zu entscheiden, daran teilzunehmen. Da ist das Fest schon gelaufen.
Irgendwann steht jeder Mensch vor der Wahl: Für oder gegen einen Glauben mit Profil, für oder gegen ein Leben mit Halt und Sinn und Ziel, für oder gegen ein Leben in der Nachfolge Jesu, der jedem, jung und alt, bei oder 50 Jahre nach der Konfirmation, seine Hand hinhält und uns einlädt, an seiner Seite zu leben. Hier und jetzt, und dann bis in alle Ewigkeit!

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