Ich halte das für einen der ausgebufftesten Marketingtricks überhaupt: Da wird bereits Mitte Oktober behauptet, dass man ganz dringend jetzt schon seine Weihnachtsgeschenke besorgen soll, weil es sein kann, dass aufgrund globaler Lieferengpässe das gewünschte Geschenk vielleicht in diesem Jahr nicht mehr pünktlich eintrifft. Ist das nicht genial? Bei Sofas, Küchen und neuen Autos ist man ja lange Lieferzeiten gewohnt. Aber bei Weihnachtsgeschenken? Schon kaufen besorgte Ehefrauen im Modehaus die Socken- und Krawattenvorräte leer, Männer liegen nächtelang wach mit der Frage, ob es der bestellte Staubsauger für die Liebste noch pünktlich zum Fest schafft, und die besorgten Kinder fragen sich, ob aufgrund des Halbleitermangels die neue Playstation endlich geliefert werden kann. Bei uns führte diese Meldung schon dazu, dass ich einer Tochter Zimtsterne mitbringen sollte und ich im Vorratsschrank tatsächlich schon eine angebrochene (!) Lebkuchenpackung entdeckte. Geht das Tempo so weiter, hat schon am ersten Advent keiner mehr Bock auf Weihnachten!
Auch wenn – was ich nicht glaube – das ein oder andere Geschenk wirklich auf der Strecke bleibt, ist es gut zu wissen, dass Gott auf jeden Fall zu Weihnachten liefert. Seine Liebe kommt pünktlich und in ausreichender Stückzahl. Er liefert, soviel wir brauchen, wann wir es brauchen. Jesus hat nicht Verspätung, weil er in irgendeinem Hafen im Schiffscontainer festhängt, sondern Gott kommt mit himmlischem Glänzen im Ganzen zur Welt. Die Engel und die himmlische Lobpreisband proben jetzt schon wie unsere Chöre auf den großen Heiligabendauftritt, an dem sie Gottes Ehre weltweit besingen. Von seiner Liebe gibt es immer genug, sie ist in Jesus ganz handfest für uns da, und das dürfen wir zu Weihnachten wieder richtig feiern. Ob bis dahin alle Geschenke nun da sind oder auch nicht

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