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18.01.2023 Kategorie: Angedacht

Ehre, wem Ehre gebührt

Wie können wir Gott ehren?

Für viele ist Weihnachten bereits am 1. Feiertag vorbei. Das liegt daran, dass sie DAS Fest VOR dem Fest feiern. Dabei sind wir noch bis Ende Januar mittendrin im Weihnachtsfestkreis und feiern Weihnachten nach.

Ich habe mir die Frage gestellt: Wie leben wir nachweihnachtlich weihnachtlich? Wie überlebt die Festfreude im Alltag? Welchen Unterschied macht Weihnachten? Wie holen wir Jesus als Kind aus der Krippe heraus und als König hinein in unser Leben?

Wer am Heiligen Abend einen Gottesdienst besucht hat, erinnert sich vielleicht noch an den Gesang der Engel. Als Jesus geboren war, sangen die himmlischen Heerscharen: Ehre sei Gott in der Höhe und Frieden auf Erden! Und ich stellte die Frage: Kann es nicht sein, dass beides ganz eng zusammengehört? Gottes Ehre und Frieden auf Erden?

Herrscht bei uns vielleicht deshalb so viel Unfrieden, weil wir Gott so wenig die Ehre geben?

Mit dem Ehren haben wir es ja nicht mehr so. Im 4. Gebot heißt es, du sollst Mutter und Vater ehren. Ehren wir unsere Eltern? Bei den Bundesjugendspielen reichte es bei mir immer für eine Siegerurkunde, aber nie für eine Ehrenurkunde. Beim Schützenfrühstück gibt es zwar Ehrengäste. Aber da man mich in meiner beruflichen Funktion als Pfarrer meist dazu zählt, fühle ich mich zwar geschmeichelt, aber unwohl. Man soll ja nicht mich ehren, sondern den, in dessen Auftrag ich da bin. Oder im Sportverein wird man aufgrund des Alters oder besonderer Verdienste irgendwann Ehrenvorsitzender. Jubilaren wird eine Ehre zuteil, und man bekommt eine Urkunde vom Bürgermeister oder einen Teller vom Landrat. Ehre, wem Ehre gebührt.

Wenn Gott alle unsere Ehre zusteht: Wie können wir Gott in unserem ganz normalen Alltag ehren? Vielleicht indem wir ihn lieben von ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit aller Kraft. Indem wir unser Leben in seine Hand legen, ihm danken, ihn bitten, ihn mit einbeziehen in unser Leben, das sich so sehr nach Frieden sehnt. In der Welt mit ihren ganzen Konflikten, aber auch in unserem ganz persönlichen Leben.

Da wird in Schule, Beruf, Verein, Politik geneidet und missgönnt und vom Leder gezogen, dass einem schlecht wird. Weil jeder die eigene Ehre sucht und Gott nicht ehrt.

Dagegen sangen die Engel am Heiligen Abend an, und wer genau zuhört, kann sie das ganze Jahr singen hören. Wir alle sollten da mit einstimmen, weil es so eng zusammengehört: Ehre sei Gott in der Höhe und Frieden auf Erden!

Es gibt keinen Frieden auf Erden, wenn wir Gott nicht die Ehre geben. Nachweihnachtlich weihnachtlich zu leben, heißt also, Gott mit seinem ganzen Leben zu ehren. Ehre, wem Ehre gebührt!

Foto: Clker-Free-Vector-Images / www.pixabay.com

Beitrag von Frank Wesemann