Hunger und Durst sind zwei Grundbedürfnisse im Leben. Aber wir haben nicht nur Hunger nach Brot (oder Schokolade) und Durst nach Kaffee, Wasser oder einem Radler. Wenn der Winter vorüber ist, haben wir Durst nach Farben und Licht und Wärme. Wir haben auch Durst nach Leben, nach Freude, Liebe, Freundschaft und Angenommensein.
Im Neuen Testament im Johannesevangelium hören wir von einer Frau, die ganz allein in der Mittagshitze zu einem Brunnen vor der Stadt läuft, um Wasser zu schöpfen. Sie ist in vielen Bereichen ihres Lebens gescheitert und sie ist ausgegrenzt in ihrem Dorf. Um so mehr hat sie Durst, nach Wasser genauso wie nach Liebe, Freundschaft, Angenommensein, Dazuzugehören.
Am Brunnen trifft sie auf einen Mann, der sie um Wasser bittet. Sie weiß erst nicht, dass es Jesus ist. Im Gespräch sagt Jesus zu ihr: „Wenn du wüsstest, was für ein Geschenk Gott den Menschen macht und wer dich bittet: ‚Gib mir etwas zu trinken‘, dann würdest du IHN bitten, und er würde dir lebendiges Wasser geben!“ Jesus bietet ihr seine Freundschaft an. Er sieht ihre Fehler, aber er verurteilt sie nicht. Er nimmt sie wahr und spricht mit ihr. Er spricht sie frei von Schuld und heilt ihre inneren Wunden und Verletzungen. Er sagt zu ihr: „Das Wasser, dass ich dir gebe, wird zu einer Quelle, die überfließt und nie vertrocknet.“
Die Begegnung mit Jesus verändert die Frau so sehr, dass sie mutig in ihr Dorf zurückläuft und die Leute dort einlädt: „Kommt mit zum Brunnen! Ihr müsst diesen Mann dort kennenlernen und prüfen, ob er der Retter der Welt ist!“ Das lebendige Wasser Jesus hat ihren Durst so gut gestillt, dass sie geradezu überläuft und genug Lebenswasser hat, um es an andere weiterzugeben, wie bei einem überlaufenden Brunnen.
Auch heute noch bietet Jesus uns das Wasser des Lebens an. Er will unseren Durst stillen. Möge auch Ihr und Euer Lebensbrunnen übersprudeln,
Petra Wesemann

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