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17.07.2020 Kategorie: Angedacht, Pfarrverband

Tempolimit

Da kann es schnell emotional werden

Die Grünen wollen es aus guten Gründen haben, freiheitsliebende Raser und die Autolobby hassen es: Das Tempolimit. Irgendwann wird es dann entschieden, entweder vernünftig oder politisch so gewollt. Jedenfalls wird unser bisher sehr glück- bzw. kompetenzloser Bundesverkehrsminister damit zu tun bekommen. Nach dem – für den Steuerzahler – teuren Mautdesaster und dem kassierten Bußgeldkatalog kann man sich für ihn freuen, dass Dummheit nicht strafbar ist. Nun gut, andere werden mit dem Talent Präsident. Aber es wurden auch schon Viele für weniger gefeuert, oder? Sorry, aber irgendwann ist auch mein berufsbedingt prall gefüllter Ozean an Liebe, Anteilnahme und Verständnis leergesaugt. Irgendwann reicht es dann doch. Z.B. wenn die Schulstraße trotz Schule, Schulbusverkehr und Kindergarten als Abkürzungsrennstrecke genutzt wird, an deren Ende man schwungvoll noch das Stoppschild übersieht und mit Glück keinen Fußgänger vom Zebrastreifen auf der Motorhaube liegen hat. Oder wenn Autos dort gleich falsch herum in die Einbahnstraße reinfahren. Oder wenn die zuständige Behörde auf der Braunschweiger Straße / Ecke Kirchwinkel und Kindergartenparkplatz bezüglich Tempolimit erst etwas unternimmt, wenn etwas passiert ist. Muss es echt erst soweit kommen? Oder wenn manche Fahrer auf dem Supermarktparkplatz die Tempobegrenzung nicht sehen. Nein, ihr Lieben: Schrittgeschwindigkeit gilt da nicht nur für Fußgänger, sondern auch für euch Rad- und PKW-Fahrer! Da kommt man ganz schön in Fahrt, wenn man sich über andere aufregen kann. Vielleicht wäre da auch ein emotionales Tempolimit nützlich, das die Aufregung bremst und Folgeschäden mildert. Nehmen wir doch mal den Fuß vom Gas. Kommen wir langsam runter, schalten einen Gang zurück, legen den Müßiggang ein, fahren im Energiesparmodus oder machen gleich mal Pause und schalten den Motor ab, steigen aus und atmen wieder frische Luft. Urlaub könnte man das nennen. Diesmal vielleicht sogar ohne laute Hotelgäste, Zikadengezirpe und Bandmusik. Mal das Leben ausbremsen und still werden. Gestillt wie ein satter Säugling, ruhig und friedlich und bereit auf das zu hören, was uns Gott in dieser Stille vielleicht sagen will.

Foto: Samy13 / www.pixelio.de

Beitrag von Frank Wesemann