Wer hätte es gedacht, dass eine weltweite Pandemie dem griechischen Alphabet zu neuer Wertschätzung verhilft? Hatte man am Anfang noch dem Virus den Ländernamen seiner ersten Entdeckung verpasst (z.B. indische oder südafrikanische Variante), hatte man schnell wieder davon Abstand genommen, um nicht etwa ein Land oder ein Volk in einem schlechten Licht darzustellen. Als hätten die Einwohner irgendetwas verbrochen oder falsch gemacht. Die weltweite Rücksichtnahme auf alles und jede/n/s sowie der unbedingte Wille einer speziellen Minderheit, eine komplett diskriminierungsfreie Sprache zu schaffen, führte dann zur Bezeichnung mit griechischen Buchstaben. Wobei man auch da aus großer Rücksicht einen Buchstaben übersprungen hat, um einem prominenten chinesischen Politiker mit demselben Namen nicht zu nahe zu treten. Man könnte natürlich fragen, ob sich jetzt vielleicht Anhänger des lateinischen oder kyrillischen Alphabetes zurückgesetzt fühlen, bei der Benennung eines so verheerenden Virus übergangen worden zu sein. Um allen Sprachen weltweit diskriminierungsfrei zu begegnen, könnte man sogar monatlich (oder besser täglich?) das Alphabet wechseln, um jedem die Chance zu geben, seinen Beitrag im Kampf gegen die weltweite Pandemie zu leisten.
Es ist so schade, dass bei einem so elitären und gut gemeinten Gleichmachungs-, Rücksichtnahme- und Antidiskriminierungsprogramm verträumt an der Realität vorbei gegangen wird, dass sich die Menschen immer noch wegen Nichtigkeiten prügeln oder abstechen, in weiten Teilen der Welt die Rechtlosigkeit regiert und Kriege aus reiner Machtgier vom Zaun gebrochen werden.
Aber da nun schon das griechische Alphabet in aller Munde ist, möchte ich Jesus zu Wort kommen lassen, der sich in der Offenbarung des Johannes als „das Alpha und das Omega, der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende“ vorstellt (Offenbarung 22,13). In unserem Alphabet wäre Jesus das A und das Z, im Griechischen ist das Omega der letzte Buchstabe im Alphabet. Im Grunde möchte er damit sagen: Ich halte alles von Anfang bis Ende in meiner Hand. Jedes Leben, jedes Schicksal, jedes Glück, jede Trauer, jede Hoffnung, jeder Abschied und auch jedes Virus liegt in meiner Hand. Am Ende steht ER über allem und schenkt denen, die ihm vertrauen, Leben über den Tod hinaus. Wo dann endlich alle gleich geliebt, gleich geborgen und gleich behütet sein werden.

Foto: SOS from the Philippines Whp can help our Sisters / www.pixabay.com