Nachrichten Ansicht

News

14.04.2022 Kategorie: Angedacht

Gründonnerstag

Nein, der Gründonnerstag hat nichts mit der Farbe grün zu tun. Weder Spinat noch Grünkohl sind an diesem Tag ein typisches Essen. Viele Männer erledigen zwar noch Grünschnitt für das Osterfeuer, stellen die Grüne Tonne raus und freuen sich am zarten Grün frisch gedüngten Rasens. Aber auch das hat mit diesem Tag nichts zu tun. Nicht nur Grüne stören sich am öffentlichen Tanzverbot. Darüber ärgern sich Viele grün, obwohl man die Feiertagsruhe auch kreativ nutzen könnte. Vielleicht mit einem Ausflug ins Grüne. Und danach zum Essen in den Grünen Jäger, womit wir dem Thema des Tages schon näherkommen. Am ersten Gründonnerstagabend überhaupt saß Jesus mit seinen Freunden zusammen und feierte das Passamahl. Das ist ein feierliches Essen am jüdischen Passafest. Dazu gehört auch der Verzehr von Brot und Wein. Jesus verteilt das Brot mit den Worten „das ist mein Leib“ und den Wein mit den Worten „das ist mein Blut“. Was seine Freunde nicht verstanden, weil sie noch ganz grün hinter den Ohren waren. Sie wussten nicht, dass Jesus in den Stunden danach gefangen genommen, verhört, gefoltert und dann grausam am Kreuz sterben wird. Vielleicht kommt das Grün von Gründonnerstag vom althochdeutschen Grunen, dem Greinen oder Weinen. Es geht um Abschied angesichts des Todes. Diese traurige Stille sollte man aushalten können. Zumal es allein Jesus zu verdanken ist, wenn das Tanzvergnügen im Himmel ewig weitergeht.

Foto: Victor Vote / www.pixabay.com

Beitrag von Frank Wesemann