Im Jahr 1919 erhielt Max Planck den Nobelpreis für Physik. Grund war die von ihm entwickelte Quantentheorie. Er fuhr mit seinem Fahrer durch ganz Deutschland und hielt in vielen größeren Städten einen Vortrag zum Thema. Irgendwann sagte sein Fahrer: „Ich kann Ihren Vortrag mittlerweile auswendig.“ Und er wiederholte tatsächlich vor Planck den ganzen Vortrag. Planck sagte: „Dann halten Sie jetzt in München meinen Vortrag.“ In München setzte sich Planck die Chauffeursmütze auf und nahm im Publikum Platz. Sein Fahrer hielt als vermeintlicher Planck von vorne den Vortrag. Am Ende des Vortrags stellte ein anwesender Wissenschaftler eine schwierige Rückfrage. Der Fahrer, der vermeintliche Planck, antwortete: „Ich hätte nie gedacht, dass mir ausgerechnet in München so simple Fragen gestellt werden würden. Die kann ja sogar mein Fahrer beantworten.“ Und gab die Frage an Planck im Publikum weiter.
Was für eine schöne Geschichte! Was für ein robuster Humor! Was für eine fabelhafte Leistung des Chauffeurs! Das Münchner Publikum hat Planck gehört, auch, als noch sein Fahrer redete. Denn er hatte die Worte seines Chefs „drauf“. Wer ihn hörte, der hörte Planck.
Jesus sagt: Wer Euch hört, der hört mich! Er sagt das zu seinen Jüngern, die täglich mit ihm unterwegs waren, sozusagen auf Vortragsreise. Sie hatten die Worte ihres Chefs „drauf“. Wer sie hörte, der hörte Jesus selbst. Vorher mussten sie ihm zuhören. Der erste Schritt im Glauben ist deshalb, Jesus zuzuhören, immer und immer wieder zuzuhören. Diese Sache ist so entscheidend und so grundlegend, dass sie alles andere toppt. - Wann haben wir Jesus das letzte Mal wirklich zugehört? Es lohnt sich, denn dann können Menschen durch uns Jesus hören.

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